Rückblick auf die Klausur 2024

von Evangelisches Jugendwerk

27.01.2025

Die Klausur der hauptberuflichen Gemeindepädagog*inn zu Anfang des Jahres ist seit mehr als einem Jahrzehnt fester Bestandteil des Jugendwerks.


 Doch in diesem Jahr gab es gleich mehrere Besonderheiten. Wie in den vielen Jahren zuvor ging es wieder einmal in das Haus Wiesengrund nach Nümbrecht. In gewohnter Atmosphäre und nach dem obligatorischen Begrüßungskaffee startete die Klausurtagung am Montag, den 13.01. mit organisatorischen Inhalten (Erwartungen der Teilnehmenden an die Klausur, aber auch Themenwünschen ans Jugendwerk). Im Anschluss daran startete ein Ausflug in die Tropfsteinhöhle Wiehl. Obwohl diese nur 10 Minuten vom Haus Wiesengrund entfernt liegt, wurde sie in diesem Jahr erstmalig angesteuert. Tief unter der Erde und in wirklich sehenswertem Ambiente (immerhin finden hier jährlich ca. 50 Trauungen statt) und auch ohne jede Art von Handy-Empfang konnten sich die diesjährigen Teilnehmer*innen hier vollständig von ihren Alltagssorgen lösen und sich ganz auf die 4 Tage Klausur einlassen.

Am Dienstag begann mit der Referentin Marei Schmoliner (AEJ NRW) das Hauptthema der Klausurtagung, nämlich „Rassismus kritische Jugendverbandsarbeit in NRW“, welches aktueller nicht hätte sein können. Anhand einer Mischung aus Input, Diskussionen und verschiedener Methoden – wie der Geschichte des eigenen Namens, einer Analyse der eigenen Sozialisation oder der Power-Flower – um nur einige Beispiele zu nennen, konnten die Teilnehmenden neue Inhalte lernen und eigene Verhaltens- und Denkmuster reflektieren, was zu teils sehr emotionalen Diskussionen führte. Sowohl die Entstehungsgeschichte von Rassismus, die aufzeigt, wie lange und wie tief verwurzelt dieses Thema schon Teil unserer Geschichte ist, als auch die intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Privilegien und der eigenen Stellung in der Gesellschaft beschäftigte dabei die Teilnehmenden.

Obwohl der Tag schon viel inhaltlichen Stoff und intensive Auseinandersetzung mit diesem bot, gab es ein Abendprogramm, das in dieser Form wohl auch eine ganz neue Erfahrung für die Klausur gewesen sein durfte. Thomas Schaaf aus Bonn-Beuel hatte für die Gruppe eine Runde des Spiels „Blood on the Clocktower“ vorbereitet, die für ca. 4 Stunden zu einem echten Erlebnis wurde, das bis zum Schluss hochspannend verlief. Wer das Spiel nicht kennt: Es ist vom Grundspiel ähnlich zu Werwolf, dabei aber deutlich komplexer und ohne Ausscheidungen. Die dringend erforderliche Wiederholung dieses Abends ist bereits angefragt.

Der dritte Tag der Klausur verlief etwas anders als geplant. Durch den Wegfall des Fachreferenten musste der Input durch die Mitarbeitenden des Jugendwerks selbst gestaltet werden. Mit Hilfe der Inhalte, die durch Julian Elf (VEM) hervorragend aufgearbeitet wurden, hatte Manuel Wenzel (Referent für verbandlich kirchliche Jugendarbeit) die Möglichkeit sich am frühen Morgen intensiv mit den Themen „Haltungsarbeit und kulturelle Begegnung“ und „Antislawischer Rassismus“ auseinanderzusetzen und dies den Teilnehmenden anschaulich zu vermitteln. Achim Stommel (Leitung des Kulturraum Bornheim) konnte dies thematisch durch einen passenden Input zu „Rechts-Extreme auf TikTok“ ergänzen. Marco Herrlich (Leitung des Jugendwerks) rundete das Trio durch einen Impuls mit Schlagerbezug ab. So bot auch der dritte Tag abwechslungsreichen Erkenntnisgewinn und mündete in einen entspannten letzten Abend mit handgemachter Musik und Spielen bis in die tiefe Nacht.

Zum Ausklang gab es am Donnerstag noch einen letzten thematischen Impuls mit Bezug zur Leitfrage: Wie kann ich mehr über Menschen erfahren, um ihnen zu begegnen und sie in ihren Facetten wahrzunehmen? Im Anschluss daran erfolgte die Reflexion der Klausur, die von allen Teilnehmenden, als durchweg positiv und mit einem sehr angenehmen Gruppenklima beschrieben wurde.

Nach dem Ende der Januarklausur blicken wir auch schon auf unsere Herbst-Klausur, die in diesem Jahr vom 01. auf den 02.Oktober in Herchen stattfinden wird. Die Anmeldung hierzu ist bereits HIER möglich.