Aus für unser Jugendzentrum: Politik schiebt uns aufs Abstellgleis
von Evangelisches Jugendwerk
04.01.2023
Siegburg. Das Jugend-Planungsteam für das Projekt „Gleis B“ ist schwer enttäuscht. Die bereits gekauften Eisenbahnwaggons für ein neues Jugendzentrum am Brückberg dürfen aufgrund eines Vetos im Stadtrat vorerst nicht aufgestellt werden.
Die Parteien CDU und Grüne haben die Entscheidung des Bürgermeisters (SPD) zur Errichtung des Jugendzentrums „Gleis B“ gekippt, bieten aber keine alternativen Vorschläge. Dabei haben Jugendliche aus der Nachbarschaft schon viele Ideen für die Einrichtung ihres Jugendzentrums am Brückberg erarbeitet – und die Stadt Siegburg besitzt nun teure Eisenbahnwaggons, die sie nicht aufstellen darf. In den Augen vieler Siegburger ist das ein Skandal: Eine Petition sammelte bereits in kürzester Zeit viele Unterschriften zur Unterstützung des Jugend-Projekts.
Wir haben betroffene Jugendliche zu ihrer Meinung gefragt. Mara (11 Jahre alt), Valentin (15), Vanessa (15), Annika (13) und Laura (13) gaben uns einen Einblick in ihre Sichtweise zum Thema.
Am Anfang ging es um die Frage, wie die Stimmung bei den Einzelnen war. Alle waren sehr enttäuscht, da sie sich schon sehr auf die Umsetzung ihrer Pläne gefreut hatten. Dazu kommt, dass sie für die Planung auch schon viel Freizeit geopfert haben – was sie zusätzlich sehr frustriert.
Auf die Frage, welche Ideen es für das Projekt schon gab, wurden eine Menge interessanter Dinge in den Raum geworfen. Beispielsweise sollte es in den Waggons eine Bühne für Auftritte geben, eine Bar mitsamt Küche und eine Lernecke. Doch am meisten sollten die Waggons für einen sicheren Treffpunkt und Rückzugsort für Jugendliche stehen, sagt das Planungsteam traurig.
Als wir dann fragten, ob sie vielleicht alternative Ideen für das Jugendzentrum am Brückberg hätten, war das Planungsteam ziemlich ratlos: Zwar wurde vorgeschlagen, einen neuen Standort zu suchen oder vielleicht etwas Kleineres als die Waggons aufzustellen – doch sicher war sich das Planungsteam dabei nicht – denn den ursprünglichen Standort und die Ideen mit den Waggons fanden sie halt richtig gut.
Forderung an die Politik: Denkt mal an die Jugendlichen!
Zum Schluss haben wir die Frage gestellt, ob das Planungsteam vielleicht irgendwelche Wünsche an die Politik hat. Darauf sagten sie einheitlich, dass die Politik gefälligst so arbeiten soll, dass die Jugendlichen in ihrer Stadt nicht darunter leiden. Das junge Team fordert, dass die Politik sich nicht bloß an ihren Parteikampf klemmen soll, sondern auch mal an die Jugendlichen denken soll. Nicht zuletzt besteht weiterhin der Wunsch, dass die Waggons doch noch aufgestellt werden.
Zusammenfassend kann man bei den Jugendlichen große Enttäuschung raus hören, da sie sich einfach nur auf dieses Projekt gefreut hatten und sich so sehr einen coolen Ort für Jugendliche gewünscht hatten. Schade, dass die Politik darauf absolut keinen Wert legt.
Ein Beitrag von Sarah Rittmeier