Bericht zur Rassismus-Fortbildung

von Evangelisches Jugendwerk

29.10.2021

Während einer informativen Fortbildung im Jugendwerk lernten die Teilnehmer, dass Rassismus nicht erst bei laut marschierenden Nazis anfängt, sondern in vielen Ebenen der Gesellschaft verankert ist.


Für den Großteil der in Deutschland lebenden Menschen ist es völlig selbstverständlich, dass ihr Name von allen anderen richtig ausgesprochen wird, dass sie von der Polizei als nicht besonders verdächtig betrachtet werden und dass sie allein nach ihrer Leistung beurteilt werden. Den meisten Menschen ist dabei nicht bewusst, dass sie dies vor allem einem Privileg zu verdanken haben: Ihrem „weiß sein“. Die hervorragenden Referent*innen Ilja und Bahar sprachen in diesem Zusammenhang von einem unsichtbaren Rucksack voller Vorteile, die ihnen das Leben erleichtert – oder einem voller Nachteile, der das Leben zusätzlich erschwert – alleine aufgrund der Hautfarbe.

Rassismus ist nicht nur eine individuelle Einstellung, sondern ein strukturelles Problem, das auch in Deutschland Millionen Menschen täglich das Leben erschwert. Das fängt bereits im Kindergarten an, zieht sich durch die gesamte Schullaufbahn bis hin in das Berufsleben. Dass selbst Kinder dies bereits erkennen und benennen können, zeigt ein bedrückendes Video über ein Experiment mit Puppen, das auch im Rahmen der Fortbildung gezeigt wurde. Es ist unten zu sehen.

Die Fortbildung konnte bei den Teilnehmenden in vielerlei Hinsicht das Bewusstsein erweitern und viele Denkanstöße geben, die weit über den Tag hinausreichen. Es gibt immer noch sehr viel zu tun.