Generationsübergreifendes Lernen
von Evangelisches Jugendwerk
13.05.2024
In einer Zeit, in der die digitale Welt immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist es wichtig, niemanden zurückzulassen. Genau das hat sich die Heinrich-Böll-Gesamtschule in Kooperation mit dem Seniorenhaus Sankt Elisabeth im Klostergarten zur Aufgabe gemacht. In einem innovativen Projekt wurden Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse zu Medienpaten ausgebildet, um den Bewohnerinnen und Bewohnern des benachbarten Seniorenzentrums den Umgang mit digitalen Medien näherzubringen.
Einmal im Monat besuchen die jungen Medienpaten das Seniorenhaus und teilen ihr Wissen über Smartphones, Tablets, Computer und Co. mit den älteren Semestern. In gemütlicher Atmosphäre erklären sie geduldig die Handhabung der Geräte und beantworten alle Fragen rund um die digitale Welt. Dabei profitieren nicht nur die Seniorinnen und Senioren, sondern auch die Schülerinnen und Schüler selbst.
Matthias Schaar, Referent des Evangelischen Jugendwerks, betreut das Projekt ab sofort zusätzlich zum Sozialkompetenztraining, welches an der HBGB seit Jahren erfolgreich durchgeführt wird. „Es ist faszinierend zu sehen, wie die Jugendlichen ihr Wissen weitergeben und die Senioren mit Begeisterung dazulernen.“ schwärmt Schaar. „Hier entsteht eine wunderbare Verbindung zwischen den Generationen, die für beide Seiten bereichernd ist.“
In unserer zunehmend digitalisierten Gesellschaft ist es von großer Bedeutung, dass niemand den Anschluss verliert. Gerade für ältere Menschen kann die Nutzung moderner Technologien eine große Hürde darstellen. Dank des Engagements der Schülerinnen und Schüler können die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenhauses nun jedoch selbstständig im Internet surfen, mit Verwandten und Freunden videotelefonieren oder digitale Fotos betrachten.
„Ich bin so dankbar für die Geduld und das Verständnis der jungen Leute“, erzählt eine 89-jährige Teilnehmerin strahlend. „Endlich kann ich meinem Sohn per WhatsApp Nachrichten und Bilder schicken. Das bringt uns noch mehr zusammen.“
Frau Krause strickt regelmäßig Socken für ihre Verwandten. Sie hat den Wunsch, über aktuelle Wolle-Angebote in der Nachbarschaft informiert zu werden. Zu diesem Zweck zeigt ihr die Schülerin Helin, wie Frau Krause mit einer speziellen App die Möglichkeit hat, Angebote der Geschäfte in der Nähe zu überprüfen und automatisch bei Woll-Angeboten benachrichtigt zu werden.
Das Projekt der Heinrich-Böll-Gesamtschule ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie generationsübergreifendes Lernen funktionieren kann. Nicht nur die Senioren profitieren von den Medienpaten, auch die Schülerinnen und Schüler lernen Wertvolles für ihr späteres Leben: Geduld, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln.