Jugend feiert ausgelassen Karneval – aber ohne Kontrollverlust und „Filmriss“

von Evangelisches Jugendwerk

23.02.2023

Mit der Kampagne "Keine Kurzen für Kurze" tragen wir dazu bei, Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Alkoholmissbrauchs zu schützen!


„Altweiberfastnacht“ im Rheinland. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Absagen, dürfen die Jecken dieses Jahr endlich wieder auf Hochtouren feiern.

So auch in Bornheim-Roisdorf. Schülerinnen und Schüler der umliegenden Schulen sind kaum zu bremsen. Sie haben sich schon morgens früh in Schale geschmissen und bekommen pünktlich um 11:11 Uhr schulfrei. Die Kostüme traditionell bunt und kreativ: Vom Einhorn über FBI-Agenten bis zu Feen und Kobolden ist alles dabei. Für gute Stimmung sorgt auch der Musikwagen, der den Rathausplatz durchgängig mit Technobeats beschallt. Schön zu sehen, wie die Tradition des Karnevals die Straßen zurückerobert. Was leider ebenfalls traditionell „dazugehört“, ist viel und hochprozentig Alkohol zu Trinken.

Das Ordnungsamt und die Polizei gehen dagegen restriktiv vor. Sie nehmen den Jugendlichen Glasflaschen ab und führen stichprobenweise Altersüberprüfungen durch. Doch auch die überaus starke Präsenz der Ordnungskräfte kann nicht verhindern, dass auch etliche Minderjährige große Mengen Alkohol zu sich nehmen.

Aus diesem Grund geht die Jugendarbeit in Bornheim andere Wege. Mitarbeitende des Jugendamts Bornheim und des Evangelischen Jugendwerks Sieg • Rhein • Bonn verteilen frisches Wasser, Obst und belegte Brötchen an die Jugendlichen vor Ort. An ihrem Stand mit dem Jugendkulturbus bieten sie sogar heiße Suppe und Tee an, um die ausgekühlten und betrunkenen Jugendlichen aufzupäppeln.

Die Resonanz der Jugendlichen auf die Aktion ist sehr positiv. Mit zunehmendem Tagesverlauf werden die Lebensmittel immer stärker nachgefragt. Auch die Dankbarkeit ist groß: „Ihr macht eine tolle und wichtige Arbeit“ sagt eine 16-Jährige. Insbesondere Jugendlichen, die alkoholbedingte Kreislaufbeschwerden erleiden, hilft die Unterstützung sehr. Mit etwas zu Essen im Magen, gesundem Tee und stillem Wasser können sie sich deutlich schneller regenerieren. Für alle anderen wirkt die Verpflegung präventiv und erspart dem ein oder anderen sicher den Kater am nächsten Tag.

Schwere Fälle von Alkoholmissbrauch bleiben an diesem Tag zum Glück aus. Und so bleiben die Akteure dem Motto der Kampagne treu: Alkohol soll nicht verteufelt, sondern es soll auf die möglichen Gefahren beim Umgang mit Alkohol aufmerksam gemacht werden. Die Statistiken bestätigen Initiativen wie dieser ihren Erfolg: Der regelmäßige Alkoholkonsum geht in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen in den letzten 14 Jahren kontinuierlich zurück.