Kulturraum präsentiert Film zur Stolpersteinverlegung

von Evangelisches Jugendwerk

19.11.2022

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung „Erinnern für heute und morgen“ zur Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse der Reichspogromnacht wurde der Film erstmalig öffentlich vorgeführt.


Die Verlegung von elf neuen Stolpersteinen in Bornheim fand bereits im Oktober statt und wurde durch den Kulturraum dokumentarisch begleitet. Außergewöhnlich war hierbei die Anwesenheit von drei Nachfahren, die nur für diesen Anlass aus den vereinigten Staaten angereist waren. Lori Levin, Terri Pazornick und Randi Malamphy sind die Töchter von Ruth Sax, ein Interview mit ihnen und ihrer Freundin Michele Warshauer durch Schüler des Q2 Zusatzkurs Geschichte des Alexander von Humboldt Gymnasiums in Bornheim bildet die zweite Hälfte des Filmes.

Die 1937 geborene Ruth Sax, Tochter von Else und Jacob Julius Sax schaffte es mit ihren Großeltern Michael und Adele Scheuer im Mai 1939 raus aus Deutschland, kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges. Stolpersteine an ihrem ehemaligen Wohnort in der Bonner Straße erinnern von nun an an dieses Schicksal. Ruth Sax verstarb im Frühjahr 2022 in den USA, erst hierdurch wurde der Kontakt zwischem den Stadtarchivar Jens Löffler und den Nachfahren hergestellt. Im Interview sprechen die Schwestern und ihre Freundin über das Judentum in den USA, die Bedeutung der Stolpersteinverlegung für sie persönlich und das allgemeine Verhältnis zwischen jüdischen Nachfahren und Deutschland. Insgesamt liegen jetzt 78 Stolpersteine in Bornheim.

Neben dem ca. 16 Minuten langen Film des Kulturraums wurde auf der Veranstaltung auch ein Film der Europaschule zur Künstlerfamilie Feldmann gezeigt. Musikalische Beiträge, unter anderem der Band hexagram, schafften einen angemessenen Rahmen für die äußerst gut besuchte Gedenkfeier in der Rheinhalle in Bornheim Hersel.

Die Dokumentation des Kulturraums ist ab sofort auf Youtube zu sehen.