Neues Konzept mit Wirkung

von Evangelisches Jugendwerk

25.09.2023

Das Sozialkompetenztraining im Kontext Sozialer Medien fördert Zivilcourage in digitalen Welten.


Aus welchem Land stammt die Plattform TikTok? Ist es A: USA; B: Japan oder C: China? Die Expert*innen-Teams in der Klasse 7 veranstalten mit ihren Mitschüler*innen ein Quiz und diskutieren rege über die Vor- und Nachteile von sozialen Netzwerken.

Während des Sozialkompetenztrainings im Kontext sozialer Medien arbeiten die Schülerinnen und Schüler engagiert zusammen auf Augenhöhe. Doch spielt hier nicht die Zeugnisnote eine Rolle, sondern das positive Gefühl, das Gelernte selbst anwenden zu können.

Spätestens mit 13 Jahren haben alle Schüler*innen ein eigenes Smartphone und entdecken die grenzenlose Welt des Internets in weiten Teilen ohne die Begleitung durch Eltern und Lehrkräfte. Die vielseitigen Themen des Trainings haben daher große Relevanz im Alltag der Jugendlichen. Sie reichen von virtueller Realität als Flucht und Mediensucht über die Bedeutung von Selbstdarstellung und Bildrechten im Netz bis hin zu Datenschutz und Cybermobbing.

Einen großen Schwerpunkt setzt das Training auf Sozialverhalten, Konfliktlösung und den Umgang mit Mobbing. Dabei kommen interaktive Methoden zum Einsatz: Rollenspiele, Konfrontationsübungen, Selbsttests, Gesprächs- und Diskussionsrunden sowie Gruppenarbeit sorgen für eine abwechslungsreiche Praxisorientierung.

Ziel ist es, dass die jungen Menschen auch in Online-Umgebungen sensibel und rücksichtsvoll kommunizieren. Zivilcourage ist in Zeiten von Hatespeech und Shitstorms wichtiger denn je.

Das Sozialkompetenztraining geht dabei weit über die Inhalte des Medienkompetenzrahmens NRW hinaus. Im Vordergrund stehen hier präventiver Jugendschutz und identitätsstiftende Prozesse, der Erwerb von gewaltfreien Kommunikationsstrategien und Selbstwirksamkeit.

Innerhalb eines Schuljahres werden 4 Klassen der Stufe 7 medienpädagogisch begleitet. Zusätzlich werden einige Schülerinnen und Schüler der Stufe 9 im Rahmen einer wöchentlichen AG zu „Medienscouts“ qualifiziert. Mit ihrer Erfahrung können sie dann ihre Mitschüler und die Senioren aus dem benachbarten Altenpflegeheim im Umgang mit Smartphone und Internet beraten.