Die Jugendredaktion YOUmedia hat unterschiedliche Erwartungen an den Fotografie-Workshop. Hier und da haben alle schon einmal Fotos gemacht – doch gespannt sind die Jugendlichen darauf, was noch alles dazugehört, bevor und nachdem man den Auslöser betätigt.

Birgit und Peter, beide studierte Fotografen, starten den zweitägigen Workshop mit fundierter Theorie: Von der grundlegenden Technik, über Farblehre bis hin zur Bedeutung des richtigen Bildausschnittes. Anhand renommierter Fotografien gehen die Jugendlichen dann der Frage auf den Grund, wie ein Bild auf seine Betrachter wirkt.

Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert, Sensorgröße und Objektivbrennweite – wie sich die technischen Kriterien der Fotografie auf künstlerische Aspekte wie Tiefenschärfe auf den Betrachtungswinkel auswirken, erläutern die Referenten sehr anschaulich. Doch so richtig nachvollziehen lassen sich die Phänomene nur, indem wir es selbst ausprobieren.

Und das lernen die Jugendlichen mit praktischen Übungen: Am Nachmittag werden sie mit verschiedenen Spiegelreflexkameras ausgestattet und in Klein-Teams auf Foto-Mission geschickt.

In der Siegburger Innenstadt sollen sie Fotos in vier Kategorien erstellen:

1. Nah und Fern
2. Perspektive
3. Hunde
4. Selbst gewähltes Thema

Der Blick durch die Linse erfordert besondere Aufmerksamkeit. Auf der Suche nach Fotomotiven schärfen sie ihre Beobachtungsgabe und lernen, auf fremde Menschen zu zugehen. Die Wahrnehmung von Details geht in einer hektischen, reizüberfluteten Welt schnell verloren – beim Fotografieren konzentrieren wir uns bewusst auf jede Kleinigkeit und trainieren unser visuelles Feingefühl.

Am nächsten Tag geht es darum, wie mit Fotos Geschichten erzählt werden. Die Digitalfotografie erlaubt es, eine schier unendliche Anzahl an Schnappschüssen zu machen – doch wie treffe ich die richtige Auswahl zwischen all den Bildern? Die Jugendredaktion diskutiert aufgeregt, welche Aspekte der einzelnen Fotos zu berücksichtigen sind – jedes Team muss mit nur drei Fotos eine zusammenhängende Story erzählen. Wie passen die Fotos also visuell sowie konzeptionell in eine Reihe?

Am Ende entstehen vier ausdrucksstarke Fotostorys:

„Auf jüdischen Spuren Siegburgs“;

„Fabula auf dem Weihnachtsmarkt“

„Die Reise des Mülls“ sowie

„Wandern auf den Michelsberg“

Allein die Auswahl fällt nicht immer leicht, und dann kommt noch die Nachbearbeitung dazu: Mit Programmen wie Lightroom und Capture One werden die ausgewählten Fotos digital „entwickelt“ und bekommen so noch einmal einen besonderen „Touch“.

Mit diesen vielseitigen Eindrücken beendet die Jugendredaktion den intensiven Workshop am Abend des 1. Advents. Einige der Teilnehmenden sind sich sicher: Eine vollwertige Fotokamera bekommt einen Platz auf ihrem Wunschzettel. Doch auch schon bei der nächsten Aufnahme mit dem Smartphone werden sie ihr Motiv deutlich bewusster wählen.

Fotos zum Anfassen: Der Ausdruck auf Hochglanz-Fotopapier gibt den Bildern die verdiente Wertigkeit.